Omexom Smart Technologies

Omexom beschleunigt mit EPLAN Cogineer seine Prozesse

Wie automatisiertes Engineering auch die Kalkulation beflügelt

Die Business Unit Omexom Automation von Omexom Smart Technologies GmbH nutzt EPLAN Cogineer auf unkonventionelle Art und Weise. Die makrobasierte und weitgehend automatisierte Schaltplangenerierung kommt hier nicht nur bzw. erst bei der Planung der Schaltanlagen zum Einsatz, sondern schon bei der Angebotserstellung – ein Konzept, das mehrere klare Vorteile bietet.

Wenn es um die Automatisierung von kontinuierlichen Prozessen geht, ist die Business Unit Omexom Automation in Uedem am Niederrhein für viele Anlagenbauer und –betreiber die erste Adresse. An diesem Standort bündelt das Unternehmen die Kompetenzen der Automatisierungstechnik – einschließlich Schaltanlagenbau – für die drei Branchen Gewinnung (dazu gehören z.B. Kies- und Sandwerke), Nahrungsmittelproduktion und Wasser-/ Abwassertechnik.


Komplexe Automatisierungstechnik aus einer Hand

Ihnen bietet Omexom komplexe Automatisierungstechnik nach dem Motto „Alles aus einer Hand“ – von der Planung über den Schaltschrankbau bis zur Inbetriebnahme und, falls gewünscht auch die komplette elektrische Infrastruktur für die Gebäudehülle. Das ist im fragmentierten Markt der Elektroautomation nicht selbstverständlich, hat für Omexom aber Tradition. Der Standort Uedem hat seinen Ursprung in der familiengeführten Horlemann-Gruppe, die durch VINCI Energies im Jahr 2017 übernommen wurde, und die mit ihren vielen Geschäftsbereichen ebenfalls schon nach dem Grundsatz „Alles aus einer Hand“ plante und projektierte. Die Energieinfrastrukturmarke Omexom ist Teil von VINCI Energies, die wiederum zur international agierenden VINCI Gruppe mit einem Umsatz von knapp 50 Mrd. € gehören.

Sowohl die Tradition als auch die umfassenden internen Ressourcen der Business Unit Omexom Automation bilden also eine gute Grundlage für hohe Kompetenz in der Automatisierung vor allem von prozesstechnischen Anlagen.


Immer offen für Innovationen

Ein weiterer Faktor, der sich durch die Unternehmensgeschichte zieht, ist die Aufgeschlossenheit gegenüber neuen Entwicklungs- und Planungstools. Business Unit Leiter Thomas Willems: „Wenn zum Beispiel ein Software-Anbieter Innovationen vorstellt, testen wir sie.“ Zum Beispiel nutzt das Elektrokonstruktions-Team von Volker Hellmann schon seit fast zehn Jahren die dreidimensionale Schaltschrankplanung mit EPLAN Pro Panel. Deren Ergebnisse werden in der Werkstatt 1:1 und mit hohem Automationsgrad umgesetzt – zum Beispiel von einem Blechbearbeitungszentrum und von mobilen Anlagen für die Kabelkonfektierung. Beide beziehen ihre Daten über die EPLAN Plattform, die Omexom intensiv nutzt.

Volker Hellmann (links) und Thomas Willems (rechts) haben bei Omexom eine unkonventionelle Idee umgesetzt: Die makrobasierte Elektrokonstruktion mit EPLAN Cogineer wird schon bei der Angebotserstellung genutzt.
© Omexom

Von P8 zu Cogineer

Die Offenheit gegenüber Innovationen führte auch dazu, dass die Elektroplaner in Uedem frühzeitig EPLAN Cogineer erprobten – ein ECAD-Planungswerkzeug, das die automatisierte Schaltplangenerierung auf Makro-Basis erlaubt. Das Konzept und auch seine Umsetzung in die Praxis konnten sofort überzeugen. Volker Hellmann: „Die automatisierte Schaltplanerstellung mit Cogineer bietet echte Vorteile. Wir sparen viel Zeit. Es besteht auch kein Risiko, Fehler mitzuschleppen, weil die Makros gepflegt sind. Deshalb sind alle Planungsdaten immer auf dem neuesten Stand. Und wenn ein Komponentenhersteller ein Bauteil ändert oder ein neues einführt, können wir die neuen Daten mit minimalem Aufwand und nur einmal aufnehmen.“

Die Frage: „Macht diese automatisierte Schaltplanerstellung auch Sinn bei Losgröße 1 und sehr heterogenen Projekten?“ beantworten die Verantwortlichen von Omexom mit einem eindeutigen Ja. Thomas Willems: „Die Funktionsbausteine wie Antriebe, Sensoren und Einspeisung sind immer identisch, für sie haben wir Makros erstellt. Dabei differenzieren wir nach den drei Sektoren, die unsere Hauptzielgruppen sind. Zum Beispiel haben wir in der Wasser-/ Abwassertechnik jeweils Komponenten von mehreren Anbietern hinterlegt, weil die Auftraggeber hier häufig die Hersteller vorgeben. Deshalb bieten die Makros in diesem Bereich mehr Wahlmöglichkeiten.“


Zeitaufwand in der Angebotsphase halbiert

Typisch für die Herangehensweise von Omexom ist, dass die Elektroplaner nicht nur die allgemeinen Vorteile der makrobasierten Schaltplangenerierung nutzen. Sie haben in diesem Fall einen weiteren, neuen Weg beschritten – und setzen EPLAN Cogineer bereits in der Angebotsphase ein.

Thomas Willems: „Die Anfangsidee war: Wir gehen grundsätzlich anders vor. Wenn wir eine Anfrage erhalten, kalkulieren und rechnen wir nicht mehr wie bisher. Stattdessen überträgt unser Engineering einfach die Angaben aus dem Leistungsverzeichnis der Anfrage in Cogineer. Dazu benötigt man keine ECAD-Kenntnisse.“ Sämtliche Kundenanforderungen werden nur noch in eine Konfigurationsoberfläche eingetragen.

Auf diese sehr einfache Weise entsteht automatisch die Stückliste, die über eine XML-Schnittstelle in das Kalkulationsprogramm von Omexom übertragen wird. Das Programm gibt den Angebotspreis aus, der sich in der Praxis als sehr realitätsnah erwiesen hat. EPLAN Cogineer arbeitet also schon in dieser Phase sehr verlässlich und verkürzt den Zeitaufwand für die Angebotserstellung auf etwa die Hälfte.


Zeitersparnis auch in der Elektroplanung

Wenn der Kunde das Angebot annimmt und den Auftrag erteilt, geht die Zeitersparnis weiter. Thomas Willems: „Projekte der üblichen Größenordnung können wir dann innerhalb von zwei bis drei Tagen planen – das hat früher bis zu dreimal so viel Zeit in Anspruch genommen. Und der Einkauf kann sofort die Komponenten bestellen, denn die Stückliste liegt ja bereits vor.“ Diese Schnelligkeit führt nicht nur zu kürzeren Durchlaufzeiten, sie ist manchmal entscheidend für die Erteilung des Auftrags. Volker Hellmann: „In diesen Fällen ist es nicht nur vorteilhaft, wenn wir sehr schnell planen und fertigen können. Die Kunden schätzen es auch, wenn wir ihnen sehr frühzeitig Pläne und Ansichten ihrer Projekte zeigen können.“

Pro Panel und Rittal – eine gute Kombination

Bei der Schaltschrankplanung setzt Omexom seit Jahren auf EPLAN Pro Panel als CAD-Werkzeug und auf Rittal als Hersteller. Thomas Willems: „Das macht aus zwei Gründen Sinn. Der Rittal-Komponenten sind in sehr guter Datenqualität in Pro Panel hinterlegt. Das ist ein Mehrwert für uns. Beim Wechsel vom TS8- auf das VX-System haben wir zum Beispiel einfach die entsprechenden Makros heruntergeladen. Und genau wie wir bietet Rittal das komplette Programm aus einer Hand – einschließlich Zubehör z.B. für die Klimatisierung. Auch das erleichtert die Planung.“


Arbeitserleichterung auch beim Bauartnachweis nach IEC EN 61439

Für Omexom geht es beim Schaltschrankbau aber nicht vordringlich um Schnelligkeit. Mindestens ebenso wichtig sind die Genauigkeit und die Regelkonformität der Planung und der Planungsergebnisse. Deshalb nimmt das Unternehmen die IEC EN 61439 (Sicherheit von Schaltanlagen/ Niederspannungs-Schaltgerätekombinationen) sehr ernst und hat seine Prozesse an die Anforderungen dieser Norm angepasst. Volker Hellmann: „Dabei hilft uns der durchgängige Planungsprozess. Wir führen in RiTherm die thermische Auslegung der Schaltschränke durch, übernehmen die Daten in EPLAN, beziehen die Klimakomponenten von Rittal mit ein und dokumentieren die Wärmeberechnung normenkonform. Das sind für uns klare Vorteile der ´Integrated Value Chain´, wie wir sie unseren Kunden auch bieten.“

Somit hat es sich auch hier, zum wiederholten Male, für Omexom ausgezahlt, neue Tools frühzeitig zu testen, einzusetzen, und dabei neue Wege zu gehen. Durch die Integration in die VINCI Energies-Gruppe hat die Innovationsbereitschaft aber eine neue Qualität erreicht. Volker Hellmann: „Wir tauschen uns intensiv mit unseren Schwestergesellschaften aus, auch zum Thema ECAD. Das bringt uns weiter nach vorn, und wir können unser Know-how weitergeben.“