Den Wind im Rücken

Den Wind im Rücken

Die Rolf Janssen GmbH aus Aurich nutzt EPLAN Electric P8 unter anderem für den Bau von Energieverteilungssystemen und Anlagen der Automatisierungs- und Prozessleittechnik.

EPLAN Electric P8 als strategisches und effizientes CAE-Werkzeug im Schaltanlagenbau: Die Rolf Janssen GmbH aus Aurich nutzt das datenbankorientierte Engineeringtool unter anderem für den Bau von Energieverteilungssystemen und Anlagen der Automatisierungs- und Prozessleittechnik. Einen weiteren Schwerpunkt bildet die elektrotechnische Ausrüstung von Schiffen. Aktuell wird im Rahmen von Kundenaufträgen auch an der Einführung von EPLAN PPE und EPLAN P&ID gearbeitet. Das Ziel: Produktionsprozesse durch Automatisierung kontinuierlich optimieren – und zwar, so lange daraus Effizienzgewinne und Wettbewerbsvorteile resultieren.
Im Norden war die Brise schon immer etwas steifer, als weiter südlich der Republik. Dass Wind verbindet, wird besonders in Ostfriesland deutlich. Statt dem Gegenwind in gebückter Haltung zu begegnen, wird sich eingehakt und gemeinsam eine neue Richtung eingeschlagen. So entsteht Rückenwind für neue Projekte und ein Hochdruckgebiet unter anderem für Innovationen im maritimen Anlagenbau. Immerhin tragen mehr als 1600 Schiffe auf den Weltmeeren Technik von Rolf Janssen an Bord, darunter auch jede Menge High-tech Kreuzfahrer aus einer renommierten Werft im nachbarlichen Papenburg. Weniger glamourös, dafür aber nicht minder High-Tech sind die Leitsysteme auf den sogenannten LNG-Tankern. Sie transportieren in markanten Stahltanks flüssiges Erdgas sicher rund um den Globus. Von der Licht- und Energieverteilung über Schaltanlagen für die Fahrmotoren bis hin zum kompletten Bordnetz: Die im Jahre 1949 gegründete Janssen Unternehmensgruppe hat einen guten Namen und kann auch in Einsatzgebieten auf dem Festland in den Bereichen Energietechnik und Automatisierungs- und Prozessleittechnik hohe Kompetenz vorweisen. Moderne Datenbanklösung
Als sich Janssen entschloss, das vorhandene CAD-System durch ein modernes Datenbanksystem abzulösen, „haben wir eine Lösung gesucht, mit der wir auf der einen Seite schnell und einfach zeichnen und auf der anderen Seite sehr strukturiert wirklich große Projekte abwickeln können“, blickt Achim Corsten, Leiter der Abteilung Automatisierungs- und Prozessleittechnik, zurück. „EPLAN ist Marktführer. Das war seinerzeit durchaus ein Entscheidungsargument, wobei P8 allerdings auch große Flexibilität innerhalb strukturierter Arbeitsweisen bietet.“ Stand früher das D in der täglichen Praxis buchstäblich für Design, kommt das E heutiger CAE-Systeme dem Engineering sehr nahe. Corsten: „Wir hängen dank einer firmenweiten Artikeldatenbank sehr viele Zusatzinformationen an ein Symbol.“ Aus dem reinen CAD-Zeichnen früherer Jahre sei heute wirkliches Engineering geworden, begleitet von standardisierten Abläufen. In welcher Weise bei der Rolf Janssen GmbH einheitlich zu arbeiten ist, steht ganz genau in der Projektierungsrichtlinie, die bei der P8-Einführung gemeinsam mit EPLAN entwickelt wurde. Sie ist bindend für alle Mitarbeiter, die elektrotechnische Dokumentationen erstellen. Das Ziel des ständig aktualisierten Handbuchs besteht darin, den für die Konstruktionsprozesse notwendigen Workflow eindeutig festzulegen. Diese Definition unternehmensweiter Grundsätze macht das effektive Zusammenspiel aller am Konstruktionsprozess beteiligten Mitarbeiter und Abteilungen erst möglich und gewährleistet dabei die effiziente, reproduzierbare Abwicklung mit hoher Produktivität sowie Qualität.
Wird zum Beispiel ein neues Projekt angelegt, so ist – entgegen der gern verbreiteten Praxis – die Kopie von Basisprojektdaten aus Bestandsprojekten grundsätzlich zu vermeiden. Zwei Beispiele sind hier Formulare und Symbole. Letztlich stellt nur die ausschließliche Arbeit mit gültigen Projektdaten wirklich sicher, dass alle unternehmensweit aktuellen Einstellungen wirklich zum Tragen kommen. Wiederkehrende Schaltplantypicals und Symbolmakros für die Projektierung mit EPLAN Electric P8 werden dabei unternehmensweit gepflegt und allen Anwendern im Baukastenprinzip zur Verfügung gestellt. Bestellfertige Stücklisten
Achim Corsten weist an dieser Stelle darauf hin, dass das ERP-System von Janssen – b2 von Sage Bäurer – aus den P8-Schaltplänen heraus komplette und bestellfertige Stücklisten generiert. EPLAN hat dafür im Rahmen der Softwareintegration im Hause der Rolf Janssen GmbH eine individuelle Schnittstelle programmiert. „Wir binden das CAE-System lückenlos in unsere unternehmensweite Ressourcenplanung ein – vom Einkauf über die Lagerlogistik bis hin zur Auslieferung.“ Mit einer weiteren Schnittstelle knüpft das Unternehmen an den Schaltschrankbau an. Aus EPLAN Electric P8 heraus „füttern“ die Konstrukteure die firmeneigene Blechverarbeitung mit sämtlichen Maßen für das Kanten, Lochen und Stanzen. Die hohe Fertigungstiefe ist einerseits notwendig, um Schaltschränke oder Pulte als Unikate auf Maß zu fertigen, sie hat andererseits aber auch zu einer standardisierten Eigenentwicklung geführt. Mit dem Einschubsystem TopDraw für Energieverteilungssysteme ist das Unternehmen weltweit erfolgreich tätig. Kunden aus unterschiedlichsten Branchen schätzen die hochwertige Verarbeitung und innovative Technik. Corsten: „Die automatisierten Schnittstellen sind gerade deshalb für uns so sinnvoll, weil wir auch in großen Stückzahlen fertigen.“ Wohin wird sich das Engineering im rund 400 Mitarbeiter zählenden Betrieb im Norden Deutschlands entwickeln? Die Antwort ist kurz: ´Mit höherer Automatisierung noch effektiver sein´. Bereits heute importiert EPLAN Electric P8 bei Janssen Microsoft Excel-Tabellen über die API-Schnittstelle in die Engineering-Umgebung. Aus diesen Basislisten entstehen dann automatisch die ersten Stromlaufpläne für die jeweiligen Aufträge. „Die Dokumentation auf Knopfdruck – das ist unsere Vision“, unterstreicht Geschäftsführer Dieter Janssen und weist darauf hin, dass sein Unternehmen in der Anlagentechnik auch zu den Multiplikatoren in Sachen EPLAN zähle. „Wir sind es, die so ein System mit in den Markt treiben.“ Viele Janssen-Kunden, die nun ihre Anlagendokumentationen in EPLAN Electric P8 erhalten, seien der beste Beweis. Das System biete dabei ausreichend Freiheitsgrade für weitere Produktivitätsgewinne in der Fertigungsautomatisierung und stellt letztlich den Einstieg in ein neues Zeitalter des Engineerings dar. Für die Kernbranchen Schiffbau, Prozesstechnik, Lebensmittelindustrie, Gebäude und Klima, Kraftwerke, Wasserbau, Umwelttechnik und (Not)Stromerzeugung wird das mittelständische Unternehmen aus Niedersachsen im Engineering künftig noch vernetzter arbeiten. EPLAN PPE werde für Janssen in der Verfahrenstechnik ein immer wichtigeres Werkzeug. Zusammen mit dem P&ID Modul lassen sich komplette EMSR-Systeme planen und realisieren. Der logische Schluss für Achim Corsten: „Die schrittweise Einführung der kompletten EPLAN Engineering-Umgebung in absehbarer Zukunft.“